Heimattag in Eppingen

 

unter der Schirmherrschaft der Stadt Eppingen

 

Oberbürgermeister Klaus Holaschke

 

Eppingen (Kreisstadt)

 

Eppingen, ab 985 urkundlich erwähnt, Altsiedelort, seit 1188 als staufisches „burgum“ genannt, gehörte Mitte des 18. Jahrhunderts und bis 1803 zur Kurpfalz. Danach fiel es an das 1806 neugeschaffene Großherzogtum Baden.

 

Eppingen wurde im Dreißigjährigen Krieg von 1618 – 1648 weitgehend verschont, ebenso in den Franzosenkriegen des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Daher haben sich hier noch bis heute zahlreiche alte Fachwerkhäuser aus der Zeit vor 1618 erhalten. Die katholische Stadtkirche, die 1435 erbaut wurde, die alte Universität von 1495, das Baumann’sche Haus von 1582/83, und der Pfeifferturm aus dem Mittelalter sind einen Besuch wert. ( Literatur: Eppingen, Band 1-9)

 

Mitte des 18. Jahrhunderts wanderten folgende Familien aus Eppingen nach Sanktanna aus: Köhler, Hell, Eberlein, Wille, Bader..

 

 

Grußwort des 1. Vorsitzenden des

 Heimatvereins Kraichchgau, Bernd Röcker

 

Ich grüße alle Sanktannaer und alle Kraichgauer, ich grüße alle Gäste von nah und fern und heiße euch herzlich Willkommen

 

Auswanderer vor allem aus den katholischen Dörfern und Städten des Kraichgaus ließen sich im 18.Jahrhundert in Sanktanna im Komitat Arad, das in Rumänien nahe der Grenze zu Ungarn liegt, nieder und leisteten dort über viele Generationen hinweg eine wertvolle Aufbauarbeit, ohne dabei die Pflege der deutschen Sprache, des Brauchtums und der Kultur zu vernachlässigen.

Der größte Teil der deutschstämmigen Sanktannaer wanderte ab 1970 bis 1992 nach Deutschland zurück, manche sogar in den Kraichgau, der Heimat ihrer Vorfahren.

 

Durch Barbara Novak, die seit vielen Jahren Mittglied im Heimatverein Kraichgau ist, erfuhren wir einiges über Sanktanna im Banat. Es entstand in der Heimatortgemeinschaft (HOG) Sanktanna, zu der sich die Rückwanderer dieses Ortes zusammengeschlossen haben, der Wunsch, mit dem Heimatverein Kraichgau in eine engere Beziehung zu treten. Diesem Wunsch ist die Vorstandschaft des Heimatvereins Kraichgau gerne nachgekommen. Die gemeinsam gestalteten Kulturprogramme sollen zum gegenseitigen Kennenlernen führen.

Es wäre zu wünschen, wenn diesen ersten Begegnungen noch viele weitere folgen und auf diese Weise ein tieferes Verständnis für die gemeinsamen Wurzeln, aber auch für das unterschiedliche Schicksal der Menschen im Kraichgau und in Sanktanna in den vergangenen zwei Jahrhunderten entsteht.

 

 

Grußwort des 1. Vorsitzenden der

 Heimatortsgemeinschaft Sanktanna, Josef Lutz

 

Sehr geehrter Oberbürgermeister in Eppingen Herr Klaus Holaschke,

Sehr geehrter Herr Bernd Röcker, Vorsitzender des Heimatvereins Kraichgau,

Liebe Kraichgauer und Sanktannaer Landsleute

 

Die Kraichgauer / Sanktannaer führen uns vor Augen, welche Kraft, welcher Mut und welche Zuversicht aus der festen Verbundenheit mit der alten Heimat und dem Althergebrachten wachsen können. Unsere Kultur ist ein Vermächtnis der Vergangenheit, die unsere Gegenwart bestimmt. Sie ist das, was uns hervorgebracht hat und damit ist sie kennzeichnend für das Werk unserer Ahnen.

 

Wenn wir wissen wollen, was wir sind, müssen wir zurückschauen, was wir früher gewesen sind. Nur so kann es möglich sein zu ahnen, was wir morgen sein werden. Es ist deutlich sichtbar, dass deutsche Sitten und Bräuche in den Gebieten (Kraichgau – Sanktanna) fast schon drei Jahrhunderte überlebt haben, ja sogar ausgebaut worden sind. Der gemeinsamen Geschichte der Kraichgauer und der Sanktannaer wird durch die fortschreitende Erweiterung der Europäischen Union immer wachsendere Bedeutung zugeordnet. Unsere Sitten und unser Brauchtum sind mehr als ein Farbtupfer im bunten Kulturteppich des neuen Europa.

 

Dank von Barbara Novak ist es uns gelungen eine Brücke der Freundschaft zwischen dem Heimatverein Kraichgau und der HOG Sanktanna zu bauen. Diese Freundschaft ist ein Wert, für die es sich einzusetzen lohnt.

Die Abgerissenen fäden müssen neu geknüpft werden!

Wir Sanktannaer kehren heute auf die Spuren unserer Ahnen zurück und gehen Wege wo unsere Vorfahren vor fast 260 Jahren den „Ausreiseantrag“ nach Sanktanna ins Banat gestellt haben.

Die Heimatortsgemeinschaft Sanktanna wünscht viel Glück und Erfolg gemeinsam.

 

Die Geschwister Reinholz spielten dass Lied "Großer Gott wir loben dich"

Alle erhoben sich von ihren Stühlen und sangen mit.

 

v. L. Josef Renz (Sanktanna), Andreas Weber, Eugenia Renz (Kraichgau) und Barbara Novak.

 Auf Ziehharmonika wurde dass Lied gespielt "Nach meiner Hewimat ziehts mich wieder" und Alle sangen mit.

 

 

Oberbürgermeister Klaus Holaschke begrüsste die Anwesenden Gäste sehr herzlich.

Die Sanktannaer sind immer willkommen in der Kreisstadt Eppingen!

 

 

Grußwort

 Franz  Graf von Degenfeld-Schonburg

(In der Vorstanschaft des Heimatvwereins Krauchgau)

 

 

Vor einiger Zeit nahm Frau Barbara Novak Kontakt mit mir auf und ich lernte Sanktanna im ehemaligen ungarischen Komitat Arad, seine Geschichte und das Schicksal seiner Erstsiedler, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu einem beträchtlichen Teil aus Kraichgauorten eingewandert sind,  sowie das Schicksal von deren Nachfahren kennen.

Besonders interessant ist die Tatsache, dass sich viele Kraichgauer Traditionen, Sitten und Bräuche in Sanktanna erhalten haben. Sehr eindrucksvoll ist die von ihr geleistete präzise Forschungsarbeit, mit der sie dieses dokumentiert und die direkten Zusammenhänge und Parallelen aufgezeigt hat.

 

Wir leben in einem Zeitalter der großen Veränderungen. Mit der europäischen Einigung und dem Fall des eisernen Vorhangs haben sich neue Chancen und Hoffnungen eröffnet, es kommen aber auch so manche Unsicherheiten und Ängste auf. Die Beschäftigung mit der eigenen Kultur und Geschichte ist eine wichtige Voraussetzung, um an diesen Entwicklungen mit der nötigen Gelassenheit aktiv mitzuwirken.

 

Die Grafen von Degenfeld-Schonburg, eine schwäbisch-badische Familie von der zahlreiche Mitglieder vor 1918 auch häufig in Diensten der Habsburger standen, haben seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts auch einen ungarischen Zweig, als nämlich Maximilian Graf von Degenfeld-Schonburg Anna Gräfin Teleki aus der bekannten ungarischen Adelsfamilie heiratete. Die ungarischen Degenfelds waren unter anderem in Siebenbürgen ansässig. Nach meinem momentanen Forschungsstand haben Anna Prinzessin von und zu Liechtenstein geb. Gräfin von Degenfeld-Schonburg um 1870 und Emma Gräfin Károlyi geb. Gräfin von Degenfeld-Schonburg um 1901 in Arad gelebt.

 

Ein Dia Vortrag von Barbara Novak über die Herkunfsorte unserer Vorfahren;

"Sitten, Brauchtum, Mundart und Kleidung unserer Vorfahren aus dem Kraichgau und Sanktanna".

 

Der Freiburger Singkreis unter der Leitung von Anton Bleiziffer, führte uns die Geschichte unserer Ahnen auf.

 

Junge Paare aus deutschen Landen wollten im 18. Jahrhundert selber einen Bauernhof gründen. Aber bei Eltern, die mehrere Kinder hatten, entfiel nicht viel Feld auf ein Kind. Und so nahmen viele das Angebot an, als der Kaiser junge, kräftige Leute suchte, um das ihm gehörende Banat zu besiedeln.

 

In mehreren Gruppen zogen vorwiegend Bauern und Handwerker vor allem aus dem Kraichgau, aus dem Tauberland und vom oberen Neckar ins Banat und gründeten dort die Gemeinde Neusanktanna nahe der Stadt Arad.

 

Dort schuf man aus Sümpfen und Wäldern fruchtbaren Boden. Das Banat wurde zu einer Kornkammer Europas

Als junger Mensch, träumt man von  fremde Länder, man möchte sich die Welt anschauen.

Wir Sanktannaer träumten von unserem deutschen Heimatland.

Allzu gern hätten wir Sanktannaer die so oft erwähnte deutsche Heimat nur einmal sehen wollen, doch es war früher nicht möglich oder nur selten.

 

Als dann die Zeit kam, wo dieser Traum in Erfüllung ging, da lies der größte Teile der Sanktannaer damals, ihr mühsam Erwirtschaftetes Hab und Gut zurück und siedelte in die oft ersehnte deutsche Heimat über.

Man wollte dem Kommunismus entfliehen, denn keiner konnte glauben das Rumänien ein freies Land wird. Es war nicht alles schlecht im Kommunismus, aber die Kommunisten hatten ihre Rechnung ohne Gott und seine Gebote gemacht.

Es war nicht einfach Abschied zu nehmen von Sanktanna, Freunde, Bekannte und Verwandte.

v. L. Anton Bleiziffer und Bernd Röcker vor einer Ausreisekiste.

 

In der deutschen Heimat angekommen, war es ein unbeschreiblich schönes Gefühl in unserer Muttersprache begrüßt zu werden, erst recht für diejenigen, die im Kraichgau ihr neues Zuhause fanden, wo man unsere Mundart spricht.

 

Man fand gleich heraus, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben. Auf dem Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft entstanden Freundschaften.

 

Von einer Heimat träumen alle Menschen dieser Welt. Eine Heimat, die uns Liebe, Friede und Geborgenheit geben soll.

„Wo Glaube da Liebe , Wo Liebe da Friede,

 Wo Friede da Gott, Wo Gott keine Not“.

 

Barbara Novak

 

Dia Vortrag von Dr. Arnold Scheuerbrand (Zweiter Vorsitzender des Heimatvereins Kraichgau)

- über die Geschichte des Kraichgaus.

 

 

v.L.: Andreas Hell, Michael Seifer, Dr. Arnold Scheuerbrand, Josef Lutz und Anton Kappes.

- Ausstellung von bäuerlichen Miniaturgerete gefertigt von Anton Kappes.