Rosmarin

Dieses Gedicht wurde in Sanktanna auf einem alten Stück Papier entdeckt.

 

Daheim in unserem Garten

wuchs duftender Rosmarin,

inmitten von vielen Saaten

ein Sträußchen Immergrün.

Einen Zweig hab ich gebrochen,

als ich aus der Heimat schied.

Ich hab immer daran gerochen,

wenn es mich weiter ferner trieb.

Das war vor vielen, vielen Jahren,

als ich jung und glücklich war,

hab derweil so viel erfahren

und wurde älter Jahr um Jahr.

In der Fremde in meinem Garten

wächst jetzt wieder Rosmarin,

inmitten von vielen Saaten

ein Sträußchen Immergrün.

Mein Haus erfüllt sein Duft

in Zeiten von Leid und Freude

und es ist als wäre es Heimatluft,

die ich atme und rieche noch heute.

Vertrocknet in einem alten Buche

aber liegt der Zweig von daheim

und wann immer ich die Heimat suche,

schaue ich in dieses Buch hinein.

 

 

Mein Heimatland

  Barbara Novak

 

Kehr ich in die Heimat wieder,

so es Gottes Wille ist,

zieht’s mich in die Gegend nieder,

wo mein schöner Kraichgau liegt.

Einst da zogen unsre Ahnen

weg von hier in ödes Land,

mit viel Müh und Not und Plagen

schuf man dort ein blühend’ Land.

Kornkammer Europa wurde

unser Banat genannt,

doch die Sehnsucht ist geblieben

nach dem lieben Vaterland.

Rosmarinzweiglein nahm man

mit von hier nach Sanktanna,

Hochzeit, Tod und Kirchweih,

Rosmarin war mit dabei.

In der Heimat angekommen,

fing ein neues Leben an,

Arbeit wurde angenommen

um gemeinsam Zukunft baun.