Heimattag in Bauerbach

 

unter der Schirmherrschaft der Stadt Bretten

 

Ortsvorsteher Wolfgang Rück

 

 

Bauerbach (früher hieß es Bur(ā)bach) (Stadt Bretten)

Bauerbach, erstmals erwähnt 788 als Burbach (Bur = Haus), Ausbausiedlung auf der alten Flehinger Gemarkung, gehörte seit 1511 (durch Kauf), auch Mitte 18. Jahrhunderts und noch bis 1803 dem Domkapitel Speyer. Dann fiel der Ort an Baden. Seit 1972 Stadtteil von Bretten. Rund 1.300 Einwohner.

Mitte des 18. Jahrhunderts wanderten etliche Familien aus Bauerbach nach Sanktanna aus: Rick, Steiner, Scherer, Mandel, Nachbar, Dehmond, Göpfrich, Heppert.

Hier stehen noch alte Bauernhäuser, das Rathaus, welches 1585 erbaut wurde, das Pfarrhaus von 1750, das Speyrerische Amtshaus, die ehemalige Zehnt - Scheune, das Armenhaus, das ehemals jüdische Gebetshaus u. a.

 

Mitte des 18. Jahrhunderts wanderten folgende Familien aus Bauerbach nach Sanktanna aus: Rick, Steiner, Scherer, Mandel, Nachbar, Dehmond, Göpfrich, Heppert.

 

Trachtengruppe - Sanktanna

Am 9.10.2010 wurden  die Sanktannaer in der Heimat ihrer Vorfahren empfangen.

Alle Teilnehmer, und ganz besonders die Sanktannaer mit Familie, Verwandte und Bekannte wurden herzlich begrüßt von dem Ortsvorsteher Wolfgang Rück, und der Vorsitzenden des Heimatvereins Kraichgau / Sanktanna, Barbara Novak.

 

  - Gesangverein Bauerbach  

Roland Albert

 - Blasmusik Bauerbach

 

Dank und Ahnerkennung

 

Wir wurden sehr herzlich in Bauerbach empfangen und betreut. „Als Freunde kommen, als Freunde gehen“ das war ein gutes Gefühl, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, „Familientreffen“ wie es liebevoll genannt wurde. Nach einer Andacht in der Kirche, wurden wir in einer Ortsbesichtigung zu den Sehenswürdigkeiten geführt. Anschließend gab es in der Mehrzweckhalle ein Kulturprogramm mit Kaffe und Kuchen. Der Applaus und die Zugabe Rufe sprechen für Chor, Blaskapelle, Mundartvorführung, Musikanten, Lieder… Alle waren einfach Spitze. Nach dem Abendessen sangen wir gemeinsam das Badener Lied (Hymne von Baden). Auch die Württemberger sangen kräftig mit, denn „wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe“. Es ist ja sowieso schon alles gemischt, das merkt man in der Mundart die sich hier seit dem zweiten Weltkrieg sehr verändert hat. Wir bekräftigten die Zusammengehörigkeit von Baden und Württemberg sowie Zuwanderer aus anderen Bundesländern und ehemaligen deutschen Gebieten. Gemeinsam sangen wir Volkslieder, die schon vor einem viertel Jahrtausend von unseren Vorfahren gesungen wurden. Es war rührend und erhebend zugleich.

 

Zum Gedenken an unsere Ahnen an die fleißigen Bauern die vielen Generationen das tägliche Brot gesichert haben, waren zehn Paare in Bauernkleidung erschienen. Eva-Maria und Anna-Lena waren als Spitze des Umzuges in der Sanktannaer Festtagstracht mit ihren Eltern Maria & Anton Schauer. Beim Singen mit dem Lied "Wir sind Donauschwaben Kindes Kinder..." ernteten sie viel Applaus.

 

Viel Applaus gab’s auch für die Trachtenpaare: Mari & Johann Reinholz, Katharina & Josef Reinholz, Wilhelmine & Gerhard Fuß, Katharina & Beni Ackermann, Rosa & Ferdinand Kappes, Maria & Johann Geiser, Maria & Anton Mayer, Resi & Stefan Mackert. Auch für unsere Musikanten Erwin Millich, Beni Ackermann, Anton Bleiziffer, Anton und Ferdinand Oster.

Auch die Bauerbacher zeigten sich von der besten Seite. Die Mehrzweckhalle war voll mit lieben, netten Leuten, darunter sehr viele Sanktannaer aus der Umgebung.

Ortsvorsteher Wolfgang Rück hat sehr vieles geleistet und alles ist sehr gut bei den Teilnehmern angekommen. Es war wirklich ein erholsames Wochenende "Miteinander".

Es war eine gute Veranstaltung, die Landsleute haben sich wohl gefühlt im Kraichgau in Bretten-Bauerbach.

 

Barbara Novak

 

                                              Josef Lutz und Wolfgang Rück

                                           

                Donauschwaben Lied: Eva-Maria, Anna-Lena, Maria & Anton Schauer

 

  - Akordeon: Gebrüder Oster und Anton Bleiziffer aus Sanktanna 

          

Ein Bericht von Roland Albert

 

Zur Zeit Maria Theresias in der Österreich-Ungarischen K&K-Monarchie wurden Bewohner des Kraichgaus eingeladen, östliche leere Landstriche zu bevölkern. Diesem Ruf sind um das Jahr 1750 aus verschieden Gründen - meist wegen mit Kinderreichtum einhergehender Not zu Hause - auch Bürger aus Bauerbach mit den Namen Göpfe­rich, Scherer, Rick (Rück), Steiner und andere gefolgt. Kaiser Karl IV bot zur Existenzgründung „1 Joch Garten, 12 Joch Bodenfläche und 26 Joch Ackerfeld“. Die Leute haben sich im Banat-Gebiet, das heute zu Rumänien gehört, in dem Ort Sanktanna niedergelassen. Vor wenigen Jahrzehnten gab es in dieser Stadt noch 9.000 deutsche Einwohner mit der dazu gehörenden Infrastruktur wie Schulen, Hand­werker, Läden, Ärzten und Krankenhaus. Heute le­ben dort noch etwa 500 deutsche Bürger. Die an­deren hat es nach dem zweiten Weltkrieg und spä­ter im Umbruch des Ostblocks wieder nach Deutschland zurückgezogen.

Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse, vor allem aber wegen ihrer gu­ten Ausbildung, waren und sind sie bei Firmen in der Gegend ihrer Ahnen beliebt. Ihre Traditionen u. ihr Zusammengehörigkeitsgefühl pflegen sie in Landsmannschaftsvereinigungen.

Die Heimatortsgemeinschaft Sanktanna führt jähr­lich einen Kulturtag im Kraichgau durch, heuer in Bauerbach, weil dort einige ihre Wurzeln haben. Organisiert vom Heimatverein Kraichgau mit seinem Vorsitzenden Bernd Röcker und dem Bauerbacher Ortschaftsrat lernten über 100 Donauschwaben, wie sie auch genannt werden, Bauerbach etwas kennen. Ihre Leitmotive Arbeiten, Beten und Feiern kamen nach den Worten ihres Vorsitzenden Josef Lutz aus Nürnberg an diesem Tag alle zum Tragen. Da­für bedankte er sich bei Ortsvorsteher Wolfgang Rück und dessen Helfertruppe.

Zum Beten traf man sich nach einer Trachtenpro­zession in der Bauerbacher Kirche. Georg Ament, Doris Bechtold und Barbara Novak gestalteten eine ökumenische Andacht. Über die Arbeit tauschten sie sich bei diesem Familien­treffen in vielen Gesprächen aus.

 

Führung durch Bauerbach

 

In der Schmiedewerkstat

 

 Beate Tretter mit einem Mundartbeitrag aus Bauerbach

 

Und was das dritte Leitmotiv anbelangt stellte ein Bauerbacher Einhei­mischer im Laufe des Abends treffend fest: „Die haben Musik im Blut und vom Feiern verstehen die was“. Eingebettet in einen mit vielen Programm­punkten gespickten Unterhaltungsabend gestalte­ten der Gesang- und der Musikverein Bauerbach so­wie Beate Tretter mit einem Mundartbeitrag das Programm mit.

Vorher ließen sich die Donauschwaben in einem Vortrag die Bauerbacher Orts- und Kirchengeschichte erläutern und in einem Bummel durch das Dorf unter anderem Gebäude wie das Speyerische Amtshaus, die ehemalige Zehntscheuer, das mit dem Auswanderernamen Scherer in Verbindung stehende frühere Armenhaus, das ehemals jüdische Gebetshaus, das vorbildlich restaurierte älteste Fachwerkhaus aus 1591 und das Rathaus aus 1585 zeigen und erklären.

An einem Wegkreuz aus 1780 stellten die Gäste einen Rosmarinstrauch auf. Diese Pflanze hatten die Auswanderer einst aus dem Kraichgau ins Banat mitgebracht.

Bernd Röcker zum Abschluss des Rundganges: „Erstaunlich, was sich im ehemals freien Reichsdorf Bauerbach an baulichem Kulturgut erhalten hat. Der Ort sollte sein Licht nicht unter den Scheffel stellen und mehr daraus machen, zumindest Erklärungstafeln an den Gebäuden anbringen“, ermunterte er Ortsvorsteher Rück zu Aktivitäten. Und der Vorsitzende der Landsmannschaft: „Wir wurden so herzlich empfangen und betreut, dass wir mal wieder zu einem Kulturtag nach Bauerbach kommen müssen.“

 

Roland Albert

 

 Zieharmonika: Erwin Millich und Beni Ackerman aus Sanktanna

                                                                         

         

- Badner Lied